Studium

Wirtschaft und Politik studieren

Wirtschaft und Politik sind keineswegs so strikt voneinander getrennt, wie die Unterteilung in einzelne Wissenschaftsbereiche zunächst glauben lässt. In der öffentlichen Debatte wird der Erfolg politischen Handelns häufig an der wirtschaftlichen Entwicklung, der Höhe der Arbeitslosigkeit oder dem Wirtschaftswachstum gemessen. An der HTW Berlin bietet der Bachelorstudiengang „Wirtschaft und Politik“ (BWP) daher einen Zugang aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven und stellt die Wirtschaftspolitik ins Zentrum. Das Fundament legen Module mit Inhalten aus der Volks- und Betriebswirtschaftslehre, den Politik- und Rechtswissenschaften. Diese Module berücksichtigen immer die aktuellen Rahmenbedingungen in Deutschland und der Europäischen Union. 

Zweimal spannend: Wirtschaft...

Bildcollage: Studenten, Autoproduktion

Um die Folgen von Wirtschaftspolitik richtig zu verstehen, ist ein breites wirtschaftliches Wissen notwendig. Auf der einen Seite über volkswirtschaftliche Größen wie Wachstum, Wechselkurs und Inflation. Auf der anderen Seite ist ein Verständnis für die Prozesse und strategische Ausrichtung von Unternehmen wichtig. Beides steht in enger Verbindung: Das einzelne Unternehmen muss in einem gesamtwirtschaftlichen Umfeld agieren; die Entwicklung der ganzen Volkswirtschaft ist die Summe der einzelnen Unternehmen. Aus diesem Grund beschränkt sich der Wirtschaftsaspekt des Studiums „Wirtschaft und Politik“ an der HTW Berlin nicht nur auf die Volkswirtschaftslehre, sondern widmet sich zudem der Betriebswirtschaftslehre. 

... und Politik

Bildcollage: Podium in Bundestag, Studierende bei einer Präsentation

Wer legt die Bedingungen fest für Investitionen, die Arbeitsmarktentwicklung, wer gestaltet die Geld- und Finanzpolitik? Die Kenntnis der wirtschaftspolitischen Akteure und ihrer Entscheidungsprozesse ist zentral für die Anwendung des ökonomischen Instrumentenkastens. Dabei geht es um das Handeln von Finanzministerien und Notenbanken ebenso wie um den europäischen und internationalen Rahmen. Handelsabkommen und Geldpolitik etwa sind auf der EU-Ebene verortet, sodass hier die Institutionen der Europäischen Zentralbank, der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlaments relevant sind. Für die Steuer- sowie die Arbeits- und Sozialpolitik sind dagegen die wirtschaftspolitischen Ziele der Bundesregierung und ihrer Mehrheit im Deutschen Bundestag maßgebend.

Die Vervollständigung: Recht und Statistik

Politisches Handeln wiederum steht nicht für sich allein. Um es analysieren und prognostizieren zu können, muss der rechtliche Rahmen beachtet werden – juristisches Hintergrundwissen ist gefragt. Und da nur selten Debatten um wirtschaftspolitische Themen ohne den Verweis auf Studien und Statistiken geführt werden, lernen die Studierenden des Bachelors „Wirtschaft und Politik“ empirische Daten zu erheben und zu lesen. Denn um wirtschaftspolitische Entscheidungen durch empirische Untersuchungen abstützen zu können, sind gute Methodenkenntnisse nötig, die mathematische, statistische und ökonometrische Kompetenzen erfordern.

Die Kür: Spezialisierungen

Studentin macht sich Notizen

Wenn einmal die Grundlagen für die Arbeit im Grenzgebiet zwischen Politik und Wirtschaft gelegt sind, kann man in die Tiefe gehen. Die Wahlpflichtmodule ermöglichen es, praxisnahe Fähigkeiten für spannende Arbeitsfelder im Bereich der Wirtschaftspolitik zu erwerben oder das theoretische Wissen zu vertiefen. So können Studierende ihren individuellen Studienschwerpunkt wählen. Angeboten werden so etwa:

  • Einführung in die Entwicklungsökonomie
  • Gender und Ökonomie
  • Grundlagen der Umweltökonomie und -politik sowie aktuelle Probleme der Umweltpolitik
  • Grundlagen des Wirtschaftsjournalismus und der Pressearbeit
  • Interessenvertretung in der Demokratie
  • Internationale politische Beziehungen
  • Management und Organisation
  • Politische Philosophie
  • Vergleichende Politikwissenschaft
  • Wirtschaft und Digitalisierung

Es werden nicht alle Wahlpflichtmodule in jedem Semester angeboten; die Studierenden priorisieren das Angebot für ihren jeweiligen Jahrgang gemeinsam.

Praxiskontakt und Praktikum

Ein zentrales Element des Studiengangs „Wirtschaft und Politik“ ist der Bezug zur Praxis. So beziehen die Lehrinhalte aktuelle Fragestellungen und zukunftsorientierte wirtschaftliche oder politische Veränderungen ein. Viele Dozentinnen und Dozenten kommen direkt aus der beruflichen Praxis. Im sechsten Semester erhalten die Studierenden zudem einen besonders intensiven Einblick in die Praxis: Durch das verpflichtende Fachpraktikum erfahren sie den Arbeitsalltag in einem Unternehmen, einer politischen Institution oder Behörde. Die hier gesammelte Erfahrung hilft bei der Orientierung auf der Suche nach dem Traumjob und wird beim späteren Berufseinstieg ein entscheidendes Plus sein.

Das Fremdsprachenangebot

Die Sprache der Wirtschaft ist Englisch. Nahezu alle großen und mittelständischen Unternehmen sind heute selbst international tätig oder unterhalten Kooperationen mit ausländischen Unternehmen. Auch die Politik ist aufgrund der europäischen Einigung längst über den rein auf Deutschland bezogenen Fokus hinausgewachsen und steht im Kontakt mit Institutionen, Parteien und Verbänden aus ganz Europa. Wirtschaftsenglisch ist daher ein wichtiges Element des Studiums. Auch Französisch, Spanisch oder Russisch mit Wirtschaftsbezug können erlernt werden. Auf Wunsch kann ein Austauschsemester absolviert werden. Der Bachelor „Wirtschaft und Politik“ bereitet somit auch auf ein internationales Arbeitsumfeld vor.